Aktuelle Meldungen

Hier finden Sie Meldungen des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen. Das Bündnis bezieht Position zu Aspekten der Akademisierung der Therapieberufe.

19. März 2024

Workshop „Studium der Physiotherapie – der aktuelle Referentenentwurf“

In einem Workshop des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen auf Einladung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst am Standort Hildesheim am 11. März 2024 haben die Teilnehmer*innen den zur Frühkoordinierung der Regierungskoalition ausgearbeiteten aktuellen Referentenentwurf zur Reform der Berufe in der Physiotherapie diskutiert. Vorbereitet und moderiert wurde der Workshop von Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Prodekan der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK, 1. Vorsitzender des Hochschulverbands Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG) und Sprecher des Bündnisses.

Es wurden Licht und Schatten anhand unterschiedlicher Aspekte hervorgehoben. Klar ist, dass der derzeit im politischen Berlin kursierende erste Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Berufe in der Physiotherapie (Physiotherapieberufereformgesetz – PhyThBRefG) nur vorläufiger Natur ist und nicht mit dem Ziel einer Verbände-Kommentierung im Umlauf gebracht wurde. Dennoch werden in dem Entwurf Weichenstellungen erkennbar. Diese zu kommentieren, um gerade in dieser frühen Phase des Gesetzgebungsprozesses etwas zur konstruktiven Weiterentwicklung des Entwurfs beitragen zu können, war das Ziel des Workshops.

Studienziele

Die Beschreibung der Studienziele und damit der mit dem Studium zu erwerbenden Kompetenzen entsprechen im Grundsatz den Erwartungen, die sich aus dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmen bzw. dem Niveau 1 des Qualifikationsrahmens für Deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) ergeben. Insbesondere die Zuschreibung der Kompetenzen für die eigenverantwortliche Steuerung, Planung und Gestaltung der Therapie inklusive physiotherapeutischer Diagnostik ist zu begrüßen. Damit sind die wesentlichen Kompetenzen beschrieben, die die Voraussetzungen für einen Direktzugang nach Abschluss des Studiums bilden und die Entwicklung weiterführender Master-Studiengänge ermöglichen.

Teil- und Vollakademisierung

Die Zweiteilung des therapeutischen Prozesses wie auch der Berufsgruppe der Physiotherapeut*innen ist jedoch hochproblematisch, sofern sie nicht als Übergangszeitraum, sondern als Dauerzustand angelegt ist. Dazu finden sich jedoch in dem Gesetzentwurf keine expliziten Angaben. Dies halten wir für ein grundfalsches Signal, insbesondere da sich die Begründung der Teilakademisierung explizit auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrates von 2023 zur Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe stützt. Der Wissenschaftsrat macht an mehreren Stellen in dem Gutachten deutlich, dass die Empfehlungen einer Akademisierung von 10 bis 20 Prozent als Zwischenziel anzusehen sind. So heißt es z.B. auf S. 68 der Empfehlungen:

„Der Wissenschaftsrat hält es für einen gangbaren Weg, zunächst mehrere Ausbildungswege (hochschulisch und berufsfachschulisch) offen zu halten, auch wenn sich daraus möglicherweise andere Probleme ergeben (Konkurrenz der Ausbildungssysteme, Unterhaltung von Doppelstrukturen). Er empfiehlt jedoch, die internationale Entwicklung und Anschlussfähigkeit im Blick zu behalten und in zehn Jahren auf Basis der erreichten Akademisierungsquoten und des erzielten Aufbaus der wissenschaftlichen Disziplinen differenziert zu prüfen, welche weiteren Entwicklungen erforderlich sind.“

Wenn der hochschulische und der berufsfachschulische Ausbildungsweg nur zunächst offengehalten werden sollen, so bedeutet dies, dass einer der beiden mittel- oder langfristig aufgegeben werden soll. Da ganz sicher jetzt nicht Studiengänge aufgebaut werden sollen, um sie anschließend wieder aufzugeben, ist klar, dass nach einer Übergangszeit der berufsfachschulische Weg nicht mehr fortgeführt werden soll. Auch der Hinweis auf die internationale Anschlussfähigkeit und Entwicklung kann nur so verstanden werden, da auf europäischer Ebene und nahezu weltweit eine hochschulische Ausbildung in der Physiotherapie längst Standard ist.

Um den Akteur*innen und Stakeholdern (Berufsinteressierte, Studierende, Auszubildende, Lehrende an Schulen und Hochschulen sowie die Bildungs- und Versorgungseinrichtungen) zu ermöglichen, ihre individuellen berufsbiographischen und organisatorisch-strategischen Zielen an einer planbaren Zukunft auszurichten, sollte diese Perspektive auch in dem Gesetzentwurf festgeschrieben werden. Letztlich ist die Vollakademisierung aus einer Vielzahl von Gründen ein Sachzwang. Zu nennen ist hier insbesondere die höhere Therapie-Effizienz. Gerade die höheren Kompetenzen gepaart mit einer höheren Autonomie und Entscheidungsfreiheit in der Therapie wirken dem aktuellen Therapeut*innenmangel entgegen. Allerdings müssen hierzu auch entsprechende Bedingungen und attraktive Karrierepfade im Versorgungssystem geschaffen werden. Nicht die Quantität der Therapeut*innen, sondern die Qualität der Therapie ist für zukünftige Versorgungssicherheit entscheidend. Gerade junge Menschen vor der Berufswahl könnten ohne Einsicht in diese Sachzusammenhänge leicht Entscheidungen treffen, die ihren eigentlichen Zielen nicht gerecht werden.

Finanzierung der berufspraktischen Ausbildung

Die Kosten der berufspraktischen Ausbildung müssen für beide Formen des Berufszugangs gleichermaßen refinanziert werden. Dies betrifft insbesondere die Praxisanleitung, aber auch sonstige Kosten. Für die hochschulische Ausbildung werden im Gesetzentwurf dazu keine Aussagen getroffen. Es muss aber sichergestellt werden, dass die Hochschulen den Berufsfachschulen bei der Refinanzierung der Kosten der berufspraktischen Ausbildung gleichgestellt sind.

Aufgaben der Physiotherapie

Unverständlich ist die Begrenzung der Physiotherapie auf bestimmte Körperstrukturen (bewegungsbezogene und funktionale Beeinträchtigungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes) und die explizite Nennung von Behandlungstechniken. Dies wird auch der bisherigen Praxis der Physiotherapie nicht gerecht. Sinnvoller erscheint es, auf solche Einschränkungen der Therapie zu verzichten. Stattdessen empfiehlt sich die Nennung der Handlungsfelder Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation und Palliation in den Studienzielen

Der Workshop endete mit einem Aufruf:

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen ruft den Gesetzgeber auf, an geeigneter Stelle im Gesetzentwurf die Perspektive einer zukünftigen Vollakademisierung deutlich zu machen und die Durchführung von Begleitforschung zu den Auswirkungen des Gesetzes und einer Evaluation des Akademisierungsprozesses in zehn Jahren festzulegen. Auch der Wissenschaftsrat hält diesen Zeitpunkt für eine Neubefassung mit dem Thema für adäquat.

 

19. Januar 2024

Kritisch-konstruktiver Austausch über die Vollakademisierung im Sächsischen Landtag

Am 15. Januar 2024 nahmen Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen, und Prof. Dr. Annette Probst, 1. Vorsitzende des Fachbereichstags Therapiewissenschaften, an der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Sächsischen Landtag in Dresden teil.

Die Einladung erfolgte als Reaktion auf den offenen Brief des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen an das Bundesministerium für Gesundheit, der auch den entsprechenden Ländergremien zugegangen war.

Nutzen der hochschulischen Ausbildung dargestellt und Fragen beantwortet

Nach einem einleitenden 15-minütigen Vortrag von Prof. Borgetto zu den aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrats und den Hintergründen der Forderung nach einer Vollakademisierung der Therapieberufe (Folien zum Download), stellten sich die Vertreter des Bündnisses den Fragen der Ausschussmitglieder. Diese bezogen sich auf vielfältige Aspekte rund um die Vollakademisierung. Den Nutzen der Vollakademisierung hat keiner der Ausschussmitglieder während der Sitzung in Frage gestellt.

Auch die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping (SPD), nahm mit dem zuständigen Referatsleiter an der Ausschusssitzung teil. Sie sorgte sich, dass die einzurichtenden Studiengänge ähnlich wie in der Pflege nicht ausreichend ausgelastet sein könnten. Mit dem Hinweis, dass solche Erfahrungen in den Therapiestudiengängen bislang nicht vorlägen und es zudem Möglichkeiten gäbe, die Studiengänge entsprechend attraktiv zu gestalten (Aufwandsentschädigungen für Praktika in Versorgungseinrichtungen, Autonomiezuwächse, Kompetenzsteigerungen) und dies auch zu kommunizieren, begegneten die Bündnisbeteiligten der Sorge der Ministerin positiv.

Machbarkeit und Nutzen im Fokus

Zentrale Punkte des Austausches waren die Finanzierung der Studiengänge, der Effizienzzuwachs durch qualitativ verbesserte und an zukünftige Anforderungen angemessene Versorgung sowie der befürchtete Therapeut*innenmangel durch die Vollakademisierung. Alle Fragen wurden in einer sachlichen und kritisch-konstruktiven Atmosphäre besprochen.

Außerdem wiesen die Bündnisbeteiligten auf die Empfehlung des Wissenschaftsrats zur Einrichtung von bundeslandbezogenen Zentren für Forschung, Lehre und Versorgungssteuerung hin. „Der Austausch war ein voller Erfolg und sollte Vorbild für die jeweiligen Ausschüsse und Ministerien der anderen Bundesländer sein“, so das Fazit von Prof. Bernhard Borgetto.

30. November 2023

Perspektiven gestalten – jetzt und über die Wahlperiode hinaus!

Am 24. November 2023 hat der Bundesrat dem Pflegestudiumstärkungsgesetz zugestimmt und damit die Modellstudiengänge in den Therapieberufen ab 1. Januar 2025 entfristet. Bereits Ende Oktober hatte sich der Wissenschaftsrat klar für eine Stärkung der Wissenschaft in den Therapieberufen ausgesprochen. Mitte November gab es auch im Rahmen des TherapieGipfels 2023 Äußerungen, die auf eine zukunftsfähige Weichenstellung der Politik für die Zukunft der Therapieberufe hoffen lassen. Aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen müssen endlich entsprechende Gesetze folgen, die die Perspektiven einer vollständigen Akademisierung konkretisieren. Diese Perspektive muss bereits in dieser Legislaturperiode klar in den Blick genommen werden.

Nachlese TherapieGipfel zur Akademisierung

„Auch wenn wir uns als Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen mehr Klarheit und eine gemeinsame Perspektive zu den neuen Berufsgesetzen für die Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie gewünscht hätten und nach wie vor für erforderlich halten: Es gab auf dem diesjährigen TherapieGipfel des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände trotzdem Ansätze, die uns motivieren, nicht locker zu lassen und die Vollakademisierung für alle drei Therapieberufe weiterhin zu fordern“, betont Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen.

Am deutlichsten äußerte sich Saskia Weishaupt von BÜNDNIS 90/Die Grünen zur politischen Verantwortung der aktuellen Regierungsparteien: „Ja, die Teilakademisierung kann ein Transformationsprozess sein“, ordnete Saskia Weishaupt die aktuelle Diskussion im Rahmen der Podiumsdiskussion auf dem TherapieGipfel ein. Die Bundestagsabgeordnete hat außerdem die rhetorische Frage gestellt – Zitat: „Was ist denn die Lösung oder was stellen wir uns denn als Perspektive vor? Ich glaube, das ist auch Aufgabe von Politik immer zu sagen, was ist denn unsere Vorstellung. Was ist denn in 10, 15, 20 Jahren. Wo wollen wir denn hin in der Versorgung?“ Und sie ergänzte in einem eindrücklichen Appell: „Das muss einem doch irgendwer erzählen können! Wir können [uns] doch nicht immer von Wahlperiode zu Wahlperiode hangeln (.) Ich glaube, wir müssen die nächsten zwei Jahre noch ganz gut nutzen, um einiges, was wir uns vorgenommen haben, hinzubekommen und den Leuten eine Perspektive zu geben.“

Aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen muss die Perspektive das zentrale Ziel bei der Reform der Berufsgesetze sein: Ein verbindlicher und zeitlich begrenzter Zeitraum, in dem sich die berufsfachschulische Ausbildung hin zu einer rein hochschulischen Ausbildung entwickelt. Das Bündnis geht da von 10 bis 15 Jahren aus, je nach Therapieberuf. Diese Transformationszeit ermöglicht es den Bundesländern, erforderliche Strukturen und Studienkapazitäten auf- und auszubauen sowie die finanziellen Mittel dafür zu bündeln. Aber auch den Fachschulen und den dort Beschäftigten kann ein geregelter Transformationsprozess eine verbindliche Perspektive geben. Die Reform jetzt entscheidet über die Attraktivität der Therapieberufe von morgen und damit über eine modernisierte Patientenversorgung.

„Als Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen werden wir weiter gezielt auf die Entscheider*innen im Bund und in den zuständigen Landesministerien zugehen, um der historischen Chance für die Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie und damit einer zukunftsfähigen Patientenversorgung die bestmögliche Perspektive zu geben“, untermauert Prof. Dr. Bernhard Borgetto den Gestaltungswillen der Bündnispartner.

17. November 2023

Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen bezieht in einem offenen Brief an den Wissenschaftsrat Position zum aktuellen Gutachten

Der Rat, der sich nicht traut…….

158 Seiten stark ist das Gutachten des Wissenschaftsrates zu den „Perspektiven für die Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe“, dass der Wissenschaftsrat (WR) am 23. Oktober 2023 in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Heute hat das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen mit einem offenen Brief an den WR darauf reagiert.

Außerdem ging der offene Brief an die Mitglieder im Gesundheitsausschuss im Deutschen Bundestag und die Verantwortlichen in den entsprechenden Ministerien der Bundesländer.

Zum Inhalt des offenen Briefes

Besondere Erwartungen waren vor allem mit der Frage der Voll- beziehungsweise Teilakademisierung der Therapie­berufe verbunden. Leider hat der WR aus der überwiegend richtigen Analyse der gegenwärtigen und zukünftigen Probleme die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Oder vielmehr: sich offenbar nicht getraut, die richtigen Empfehlungen auch klar auszusprechen. Was steht in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates hinsichtlich der Akademisierung der Therapieberufe?

Zitat: „Der Wissenschaftsrat empfiehlt, den Aufbau der wissenschaftlichen Disziplinen voranzutreiben und den Fokus der hochschulischen Qualifizierung weiterhin auf den Aufbau primärqualifizierend-dualer Studiengänge in der 2012 empfohlenen Größenordnung von 10 bis 20 Prozent zu richten.“ (S. 67, Hervorhebungen im Original).

Und weiter: „Der Wissenschaftsrat hält es für einen gangbaren Weg, zunächst mehrere Ausbildungswege (hochschulisch und berufsfachschulisch) offen zu halten, auch wenn sich daraus möglicher­weise andere Probleme ergeben (Konkurrenz der Ausbildungssysteme, Unterhaltung von Doppelstrukturen). Er empfiehlt jedoch, die internationale Entwicklung und Anschlussfähigkeit im Blick zu behalten und in zehn Jahren auf Basis der erreichten Akademisierungsquoten und des erzielten Aufbaus der wissenschaftlichen Disziplinen [sic] differenziert zu prüfen, welche weiteren Entwicklungen erforderlich sind.“ (S. 68)

Der WR gibt damit zu erkennen, dass ihm zumindest einige der Probleme bewusst sind, auch wenn das Wörtchen „möglicherweise“ versucht, diese Aspekte klein zu halten. Hier traut sich der WR schon nicht, die Probleme wirklich ernst zu nehmen, denn wie sollte denn keine Konkurrenz der Ausbildungs­systeme entstehen? Wie sollten keine Doppelstrukturen unterhalten werden müssen? Die zudem auch erstmal aufgebaut werden müssen, nicht nur an den Hochschulen, auch die Berufsfachschulen werden in vielerlei Hinsicht ‚aufrüsten‘ müssen.

Gravierender ist aber ein weiterer Aspekt, bei dem sich der WR nicht traut. Dieser bildet sich in dem unscheinbaren Wort „zunächst“ ab, das ganz sicher nicht zufällig gewählt wurde, wenngleich wohl in der Hoffnung, es möge kaum wahrgenommen werden. Denn aus diesem Wörtchen geht hervor, dass es ein später geben wird, ein später, bei dem nicht mehr mehrere Ausbildungswege offengehalten werden sollen. Damit wird in Verbindung mit dem Hinweis auf die internationale Entwicklung und Anschlussfähigkeit nichts Anderes deutlich gemacht, als dass in mehr oder weniger ferner Zukunft der hochschulische Ausbildungsweg der ausschließliche sein wird. Den hinlänglich bekannten und auch vom WR benannten Herausforderungen wird in der Tat auf Dauer auch kaum anders zu begegnen sein, aber der WR traut sich nicht, diese Perspektive klar zu benennen.

Würde man das tun, und das sollte man, dann könnten sich alle Akteur*innen darauf einstellen, individuelle wie kollektive, und ihre berufsbiographischen Strategien bzw. ihre Organisationsent­wicklung darauf ausrichten.

Stattdessen werden Personen und Organisationen hinsichtlich der berufsfachschulischen Ausbildung in einer Sicherheit gewiegt, die trügerisch ist. Es werden Energien und Ressourcen falsch kanalisiert, der Ausbau des primärqualifizierenden Studiums gefährdet und sogar der Rückbau mühsam aufge­bauter hochschulischer Strukturen in Kauf genommen. Wenn es so weitergeht, wird die Hochschulper­spektive für die Therapieberufe an die Wand gefahren – unterstützt von der fehlenden Traute des WR.

Dabei will doch ohnehin niemand eine Vollakademisierung ohne einen (je nach Therapieberuf unter­schiedlich langen) Transformationszeitraum. Hier wird immer wieder ein völlig falscher Eindruck erweckt. Bei der Physiotherapie, dem Beruf, bei dem die Reformüberlegungen schon am weitesten fortgeschritten sind, muss man von 10 bis 15 Jahren ausgehen, um die entsprechenden Strukturen zu schaffen und das entsprechende wissenschaftliche Personal professorabel zu qualifizieren.

Der WR gibt hier viele wertvolle Hinweise unter dem Stichwort „Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplinenbildung“ (S. 48ff). Und er beschreibt auch unter dem Stichwort „Gestaltung der Berufs­praxis“ viel Richtiges über die zu entwickelnde Berufspraxis von zukünftigen Bachelor- und Master­absolvent*innen im Versorgungssystem.

Wenn man allein dies liest, stellt man sich die Frage, weshalb nicht klar gesagt wird, dass es nicht vertretbar wäre, die so entwickelten Kompetenzen und das so entwickelte Berufsfeld einem großen Teil, nämlich 80 bis 90 Prozent der Patient*innen, vorzuenthalten.

Will man keine neue Form der Zweiklassen-Versorgung (zusätzlich zur privat-gesetzlich-Versicherten-Problematik nun auch noch eine Kompetenz-Lotterie für die Patient*innen insbesondere in den niedergelassenen Praxen, in denen rund 70 Prozent der therapeutischen Versorgung stattfindet), dann muss eine Richtungsentscheidung für die Vollakademisierung jetzt erfolgen. Ergänzt mit einer Roadmap und einer Strategie, wie diese je nach Beruf in einem angemessenen Zeitraum zu erreichen ist. Dass Pläne angepasst werden müssen, ist selbstverständlich. Aber das Denken, Planen, Entscheiden und Handeln muss endlich den Horizont von Legislaturperioden überschreiten. Hier darf sich der WR nicht zum Handlanger einer vom Föderalismus in der Bildungs- und Gesundheitspolitik geradezu gelähmten Bund-Länder-Konstellation machen und einfach mal in 10 Jahren wieder eine Bestandsaufnahme erheben, die möglicherweise zu keinem besseren Ergebnis kommt, als die aktuelle und die vor 10 Jahren. Das ist keine Perspektive, das ist sich heraushalten und zuschauen. Der Rat, der sich nicht traut …

 

28. Juli 2023

Gutachten zur Ausbildungsfinanzierung in Auftrag gegeben

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erstellt das Deutsche Krankenhaus Institut (DKI) nun ein Gutachten zu den Kosten der Ausbildungen in den Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Das Ziel: Das Gutachten soll eine Gesamtkostenprognose für die Ausbildungen in den Therapieberufen enthalten.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen begrüßt grundsätzlich eine solide Datengrundlage als Basis für die Neuordnung der Therapieberufe. Allerdings darf die späte Beauftragung des BMG keinesfalls zu einer Verzögerung der längst überfälligen Reformen führen. Denn die Uhr tickt: So hat das BMG selbst in seiner zweiten Evaluation der Modellstudiengänge (DS 19/32710) formuliert: „Im Hinblick auf die zeitliche Planung der Gesetzgebungsprozesse ist das Außerkrafttreten der Modellklauseln in den Berufsgesetzen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie Ende 2024 zu berücksichtigen“.

Die Berufsgesetznovellierung darf keine never ending story werden. Die Patientenversorgung muss gesichert werden und internationalen Standards entsprechen! Zu bedenken wird sein, dass sich das neue Gutachten nur auf aktuelle Kosten beziehen kann.  Eine prognostische Ausrichtung auf notwendige neue Strukturen und Erfordernisse ist aufgrund des noch nicht vorliegenden Referentenentwurfs faktisch nicht möglich. Dabei sind diese jedoch dringend erforderlich, da die Berufsgesetze zum Teil über 40 Jahre alt sind.

Umfangreiche Datenerhebung Grundlage für Gutachten

Zur Erhebung der notwendigen Daten benötigt das DKI die Unterstützung der Berufsfachschulen der Berufe in der Physiotherapie, der Ergotherapie, und der Logopädie sowie der Fakultäten der Hochschulen der Modellstudiengänge in der Physiotherapie, der Ergotherapie und der Logopädie und der Einrichtungen der praktischen Ausbildung.

„Das Ergebnis des Gutachtens wird stark davon abhängig sein, wie viele Rückmeldungen bei der Befragung des DKI eingehen und wie hoch die Qualität der eingehenden Daten sein wird“, erklärt Julia Schirmer vom Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen. „Es bleibt abzuwarten, wie die prognostische Einschätzung des DKI ausfallen wird und welche Schlüsse daraus gezogen werden können“, betont Julia Schirmer.

Politische Gespräche werden fortgesetzt

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wird die Sommerpause weiter nutzen, um die Gespräche mit Abgeordneten auf Bundes- und Landesebene fortzusetzen. Auch der Austausch mit dem BMG selbst soll weitergeführt werden. So steht eine Antwort des BMG auf den offenen Brief des Bündnisses an Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach aktuell noch aus.

Ziel der Gespräche und Aktivitäten ist es, für die Notwendigkeit einer hochschulischen Ausbildung für die Therapieberufe zu werben und den Start der erforderlichen Transformationszeit von 10 bis 15 Jahren nicht länger hinauszuzögern.

Damit der beabsichtigte Akademisierungsprozess in Gang kommt, müsste den Bundesländern aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen eine verbindliche Roadmap mit einem Zeitplan zum Aufbau von berufsqualifizierenden Studiengängen vorgegeben werden. Eine Bereitstellung von Fördermitteln des Bundes zur Entlastung der Länder scheint dabei unerlässlich, ist es doch der Bund, der nach dem Grundgesetz die Verantwortung für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung trägt.

26. Juni 2023

PRESSEMITTEILUNG zum offenen Brief an das BMG: Therapeutische Patientenversorgung stärken, nicht schwächen – die Politik muss jetzt die Weichen richtig stellen!

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen legt dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit dem einem offenen Brief nahe, die Überlegungen zur Reform der Physiotherapie-Ausbildung an Qualität und Effizienz der therapeutischen Patientenversorgung auszurichten und die Versorgungsqualität für alle Patient*innen gleichermaßen sicherzustellen.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen spricht sich gegen die aktuell erkennbare Tendenz aus, dass das BMG dem Druck einiger Bundesländer, der Opposition und der privaten Bildungskonzerne nachgibt und damit zwei Bildungswege für den Beruf der Physiotherapie festschreiben möchte. Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Vollakademisierung in den Berufsgesetzen für die Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie verankert wird. Dafür steht auch die aktuelle Kampagne „Alles nur Fassade“.

Das geplante Nebeneinander einer hochschulischen und einer berufsfachschulischen Ausbildung führt zu einer Fehl- und Unterversorgung für einen Großteil der Patient*innen. Damit wird eine neue Art der Zwei-Klassen-Versorgung festgeschrieben, die zu Benachteiligungen der Patientinnen und Patienten führt.

Um diese Form der Zwei-Klassen-Versorgung zu verhindern, ist aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen im ersten Schritt eine vollständige hochschulische Ausbildung aller Physiotherapeut*innen geboten. Nur so kann eine bestmögliche Versorgung aller Patient*innen bundesweit sichergestellt werden. Entsprechende Berufsgesetze für die Ergotherapie und Logopädie müssen zeitnah folgen.
Die aktuellen Überlegungen stellen die Ergebnisse aller Evaluationen der hochschulischen Modellstudiengänge in Frage. Denn diese belegen den vom BMG geforderten Mehrwert der hochschulischen Ausbildung durch den Nachweis, dass Therapeut*innen mit erfolgreicher wissenschaftlicher Ausbildung vertiefte und erweiterte Kompetenzen für eine individualisierte, evidenzbasierte therapeutische Versorgung erwerben. Diese Kompetenzen sollten allen Patient*innen und Nutzer*innen therapeutischer Angebote zugutekommen und nicht zufällig oder gar willkürlich im Versorgungssystem verteilt werden.

Die vollständige Akademisierung steigert die Attraktivität des Berufsbildes. Seit Jahren übersteigen die Bewerber*innenzahlen für die primärqualifizierenden Modellstudiengänge das Angebot an Studienplätzen um ein Vielfaches. Das Studium eröffnet berufliche Perspektiven in der ambulanten, in der klinischen und integrierten Versorgung, in Lehre, Wissenschaft und Forschung. Direkt und ohne einen Umweg über die berufsfachschulische Ausbildung.
Bei der jetzt geplanten Teilakademisierung handelt es sich um ein Reformkonzept, das im Wesentlichen die fachschulische Ausbildung und die (privaten) Schulträger fördert, während für den Auf- und Ausbau von hochschulischen Ausbildungsplätzen bisher keine vergleichbare gesetzliche und finanzielle Unterstützung vorgesehen ist. Das ist eine nicht hinzunehmende Schieflage, bei der künftige Fehlentwicklungen vorprogrammiert sind.

Damit der beabsichtigte Akademisierungsprozess in Gang kommt, müsste den Ländern eine verbindliche Roadmap mit einem Zeitplan zum Aufbau von berufsqualifizierenden Studiengängen vorgegeben werden. Eine Bereitstellung von Fördermitteln des Bundes zur Entlastung der Länder scheint dabei unerlässlich, ist es doch der Bund, der nach dem Grundgesetz die Verantwortung für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung trägt. Nach aktuellem Stand würden die Patient*innen zu Verlierern einer verpassten Ausbildungsreform. Aber noch ist es nicht zu spät, die bisherigen Pläne zu überdenken und die Weichen in Richtung Akademisierung richtig zu stellen.

13. Juni 2023

Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen: Petition mit 15.430 Unterschriften abgeschlossen

Die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ des Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wurde mit insgesamt 15.430 Unterschriften abgeschlossen. Die zentrale Forderung der Unterstützer*innen: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sollen künftig ausschließlich an Hochschulen gelehrt werden.

„Das Bündnis dankt den Unterstützerinnen und Unterstützern für ihre Unterschrift und ihr Interesse an der Akademisierung der Therapieberufe, die uns allen so sehr am Herzen liegt“, so Professor Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses. Die Unterstützer*innen der Petition kamen dabei nicht nur aus Deutschland. Unterschriften wurden auch aus vielen europäischen Ländern sowie aus den USA eingereicht. „Die internationale Unterstützung zeigt, wie wichtig es ist, die Ausbildung in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zukünftig vollständig an den Hochschulen zu verankern“, erläuterte Bernhard Borgetto. „In vielen unserer Nachbarländer ist das längst Standard. Es wird Zeit, dass Deutschland nachzieht und die Ausbildung in den Therapieberufen auf ein international vergleichbares Niveau hebt.“

Die Petition wurde von Gabriele Kirsch (Ergotherapeutin), Veronika Meiwald (Logopädin) und Alexander Stirner (Physiotherapeut) als Vertreter*innen des Bündnisses ins Leben gerufen. Im September 2022 wurde ein erster Zwischenstand an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) übergeben. Eine weitere Übergabe folgte im Dezember an die für 2022 berufene Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Ministerin Petra Grimm-Benne (Sachsen-Anhalt).

Begleitet wurde die Petition von einer groß angelegten Plakataktion. Mit eigenen Fotos haben die Unterstützer*innen der Forderung nach Vollakademisierung Ausdruck verleihen und waren via Messewand auch bei den Petitionsübergaben mit dabei – mehr Infos dazu hier.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Vollakademisierung in den Berufsgesetzen für die Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie verankert wird und die Novellierungen der Berufsgesetze in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden.

„Wir hören nicht auf für die Vollakademisierung zu kämpfen, denn wir sind der festen Überzeugung, dass sie die beste Voraussetzung für eine zukunftsfeste Versorgung von Patientinnen und Patienten ist“, erklärt Bernhard Borgetto. „Die Modellphase muss beendet werden! In beiden Evaluationen der Modellstudiengänge wurde der Mehrwert, dessen Nachweis das BMG fordert, für die zukünftige Patient*innenversorgung durch die regelhafte hochschulische Ausbildung nachgewiesen und bestätigt“.

23. Mai 2023

P R E S S E M I T T E I L U N G
Akademisierung der Therapieberufe
Echte Reform? Fehlanzeige! …alles nur Fassade!

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen legt den Finger in die Wunde und macht auf den aktuellen Schlingerkurs der Politik in Sachen Akademisierung der Therapieberufe mit einer neuen Kampagne aufmerksam. Ab heute startet das Bündnis über die Sozialen Medien eine weitere Informationskampagne über die Notwendigkeit und den Mehrwert einer hochschulischen Ausbildung und die erforderlichen Schrite für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung.
Denn: Die Ausbildung in den Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie muss dringend reformiert werden. Doch aktuell steuert das Bundesministerium für Gesundheit und die Länderministerien auf eine Scheinlösung zu, die aktuelle Probleme verschärft, stat zukunftsfeste Lösungen umzusetzen, die eigentlich schon vorliegen.

Die Situa􀀁on ist ernst: Es geht jetzt darum, die letzte Chance zu nutzen, unsere Gesundheitsversorgung zukun􀀃sfest zu machen. Dafür braucht es eine flächendeckend akademische Ausbildung. An dieser Aufgabe muss sich die Reform der Therapieberufe messen lassen. Aktuell laufen Bund und Länder aber Gefahr, diese zentrale Aufgabe aus dem Blick zu verlieren. Deshalb legen die mitgliederstärksten Verbände der Therapieberufe gemeinsam den Finger in die Wunde und machen auf die aktuellen Überlegungen der Politik aufmerksam. Noch ist ein Umdenken hin zu einem zukunftsweisenden Modell in Form einer regelhaften  hochschulischen Ausbildung für die Therapieberufe möglich!

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen liefert 5 wichtige Gründe für eine hochschulische Ausbildung in den Therapieberufen – siehe hier.

17. Mai 2023

Neue Kampagne soll Politik aufrütteln

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen legt den Finger in die Wunde und macht auf den aktuellen Schlingerkurs der Politik in Sachen Akademisierung der Therapieberufe mit einer weiteren Kampagne aufmerksam. Ab dem 23. Mai 2023 startet das Bündnis über die Sozialen Medien nochmals eine Informationskampagne gegenüber den politischen Entscheidern, unsere Branche und der allgemeinen Öffentlichkeit über den Mehrwert einer hochschulischen Ausbildung und die erforderlichen Schritte für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung.

Politischer Kurs zur Akademisierung auf Schlingerkurs? Nicht mit uns!

Aus Sicht des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen ist der politische Diskurs zu diesem zukunftsweisenden Thema der Akademisierung ins Schlingern geraten. Die Vorteile einer hochschulischen Ausbildung müssen derzeit scheinbar wirtschaftlichen und anderen Betrachtungsweisen weichen. Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wird jetzt nicht lockerlassen und der Politik mit aller Klarheit aufzeigen, dass sich der aktuell angedachte Weg eines Nebeneinanders von fachschulischer und hochschulischer Ausbildung zu Lasten der Physiotherapie und damit auch zu Lasten der therapeutischen Versorgung der Patientinnen und Patienten auswirkt.

Richtiges stärken, mit Fehlinformationen aufräumen

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen teilt die Ansicht des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), dass akademisch ausgebildete Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten weitreichendere Kompetenzen benötigen und diese in der Versorgung zum Tragen kommen sollen. Allerdings ist das Bündnis Therapieberufe überzeugt, dass die aktuell in der Politik diskutierten Vorschläge nicht zum erhofften Ziel führen. Der Beruf zur/m Physiotherapeutin/en ist nicht teilbar! Genau das sehen aber die Überlegungen im Ministerium derzeit vor – ein Nebeneinander von fachschulischer und hochschulischer Ausbildung mit gleicher Berufsbezeichnung als Abschluss. Das darf so nicht kommen! Denn: Es spaltet die Berufsgruppe und sorgt für Verwirrung bei den Patientinnen und Patienten. Lösungen liegen auf dem Tisch und das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen als größter Zusammenschluss der Vertretungen in den Therapieberufen wird diese nochmals mit Nachdruck in der Politik platzieren.

Mitmachen und Zukunft gestalten

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen setzt sich für eine zukunftsweisende Reform in dieser Legislaturperiode ein. Denn: Nur alle 30 oder mehr Jahre fasst die Politik ein Berufsgesetz an. Was wir jetzt nicht für die zukünftigen Kolleg*innen sowie für die Patient*innen durchsetzen, das kommt die nächsten Jahrzehnte nicht zum Tragen für unsere Berufe und für die therapeutische Versorgung in Deutschland. Deshalb wird die Social-Media-Kampagne des Bündnisses ab dem 23. Mai gezielt an die Entscheider*innen in der Politik adressiert sein.
Darüber hinaus rufen wir alle Therapeutinnen und Therapeuten sowie Patientinnen und Patienten auf, ebenfalls Flagge zu zeigen und die Posts auf Facebook und Twitter zu liken, teilen und zu kommentieren. Jetzt gilt´s! Die neuen Plakate zur Aktion finden Interessierte ab dem 23. Mai 2023 hier auf der Seite.

Zum Hintergrund

In den letzten Monaten tagte auf Einladung des BMG einmal pro Monat das sogenannte Bund-Länder-Begleitgremium, in dem von den Bundesländern entsandte Vertreterinnen und Vertreter über Teilaspekte der Ausbildungsreform sprachen. Ziel des BMG bildet es, weitere Informationen zu sammeln, die dann in die Erarbeitung eines Referentenentwurfs einfließen sollen. Die nächste und möglicherweise letzte Sitzung des Begleitgremiums soll Anfang Juni stattfinden. Deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit einer weiteren Aktion als Bündnis Therapieberufe an die Hochschule durchzustarten.

Weichenstellung der Politik entscheidend

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob die Politik ausreichend Mut hat, eine moderne, patientenzentrierte und attraktive Ausbildung für die Physiotherapie auf den Weg zu bringen. Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wird nicht lockerlassen, sich für eine zukunftsfeste Ausbildung einzusetzen. Es geht dabei um die Versorgung von morgen und um attraktive Berufsbilder in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Das Bündnis fokussiert sich mit seinen Aktivitäten auf die Gesundheitspolitik, weil es um die Weiterentwicklung und Sicherstellung der therapeutischen Versorgung der Patientinnen und Patienten geht und wendet sich ebenso verstärkt an die Bildungs-, Wissenschafts- und Finanzressorts der zuständigen Ministerien. Denn: Bei der Transformation hin zu einer rein hochschulischen Ausbildung der Therapieberufe müssen die Ministerien verzahnt agieren, um Strukturen zu schaffen, Gelder zur Verfügung zu stellen. Das wird am Ende einen bestmöglichen Input für eine moderne therapeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu erwirken!

April 2023

Wann, wenn nicht jetzt?!
Die hochschulische Qualifikation der Therapieberufe ist überfällig!

Die Modellklauseln zur akademischen Erstausbildung von Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Physiotherapeut:innen wurden seit 2009 bereits zweimal verlängert, nunmehr bis Ende 2024. Diätassistent:innen warten seither vergeblich auf eine Modellklausel. Wie lange dauern Modellvorhaben in Deutschland? Die berufsständischen Vertretungen sowie die Hochschul- und Schulverbände schlagen Alarm: die berufsgesetzliche Neuordnung der Ausbildung der Therapieberufe ist dringend erforderlich. Sie zielt auf einen Systemwechsel: die Primärqualifikation soll an Hochschulen stattfinden.

In Europa sind solche berufsqualifizierende Bachelorstudiengänge Standard. Wegen der fehlenden politischen Zielperspektive in Deutschland entsteht nun ein nicht nachvollziehbares Nebeneinander von Modellstudiengängen und schulischen Ausbildungen. Warum gibt es in Deutschland anders als in anderen europäischen Ländern eine Diskussion darüber, ob Gesundheitsberufe einer wissenschaftsbasierten hochschulischen Qualifikation bedürfen? Warum stehen in Deutschland die Erhaltung vollzeitschulischer Ausbildungsformen und die Belange der dahinterstehenden Interessen von Ausbildungsträgern im Vordergrund, wo es doch um eine qualitativ hochstehende Versorgung im Gesundheitswesen geht?

In diesem Zusammenhang gilt es klarzustellen, dass es nicht um die Befindlichkeiten von Berufsgruppen im Gesundheitswesen geht, auch nicht um deren Wertschätzung und Anerkennung. Es geht einzig und allein darum, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung gemäß den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen zu gestalten. Diesem verfassungsrechtlichen Auftrag ist bei der künftigen Gestaltung des Berufsrechts der Gesundheitsberufe zeitgemäß Rechnung zu tragen. Das jetzige Gesundheitsberuferecht ist in vielen Teilen veraltet. Es ist nicht mehr ohne weiteres möglich, mit einer nicht mehr zeitgemäßen Ausbildung im Gesundheitswesen junge Menschen zu motivieren, in diese anspruchs- und verantwortungsvollen Berufe einzusteigen.

Es gibt konkrete Anlässe, dieser in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern rückwärtsgewandten Diskussion entgegenzutreten. So geben die aktuellen Verlautbarungen um die Neuverortung der Berufe in der Physiotherapie, die sich gerade in der Vorbereitung der Berufsgesetznovellierung befinden, dem Verein zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferates (NGBR) Anlass für einen Aufruf, die Ausbildung der Gesundheitsberufe zukunftsgerichtet an den allseits bekannten Herausforderungen einer gegenwärtigen und zukünftigen qualitativ hochstehenden Versorgung auszurichten.

Die geforderten hochschulischen Ausbildungen der Therapieberufe dienen nicht dem Selbstzweck: Es geht um die Sicherung der Qualität therapeutischer Leistungen, um die Respektierung sozialrechtlicher Grundlagen (Evidenzbasierung, Wirtschaftlichkeit etc.). Es gilt die Fachexpertise der Therapieberufe für die gesellschaftliche Aufgabe einer Sicherstellung von Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau zu nutzen und Therapeuten als Partner in interprofessionellen Settings zu verstehen. Für die komplexen Versorgungsbedarfe (Multimorbidität, hochbetagte Patienten, Ausschöpfung von Rehabilitationspotentialen, Stärkung sozialer Teilhabe durch Bewegung, Betätigung, Ernährung und Kommunikation) und deren Sicherung sind neben anderen Berufsgruppen gerade auch die Beiträge der Therapieberufe wichtiger denn je.

Hochschulische Ausbildung bedeutet nicht nur, wissenschaftsbasiert Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Hochschulische Ausbildung gründet sich auch auf Forschung in den jeweiligen Fachgebieten, deren Ergebnisse den Studierenden vermittelt werden solle. Berufsfachschulische Ausbildung hat diesen Anspruch nicht. Warum soll die in der Ausbildung von Ärzten selbstverständlich gewordene Kombination von Wissenschaft und praktischem ärztlichem Tun nicht auf die anderen Heilberufe übertragen werden? Deutschland hat in diesem Punkt bisher leider versagt.

Es kann auch nicht mehr angehen, Gesundheitsberufe gemäß berufsfachschulischer Ausbildung auf das Niveau von DQR 4 zu führen. Deshalb ist die Anpassung an internationale Bildungsstandards (siehe Hebammen) durch die Einführung der hochschulischen Ausbildung als Regelausbildung dringend geboten.

Zukunftsorientierte politische Weichenstellung zur hochschulischen Ausbildung dringend erforderlich 

Der Verein zur Förderung eines NGBR spricht sich daher für die Vollakademisierung der vier Therapieberufe (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Diätetik) aus. Die notwendige und überfällige Bildungs- und Gesetzesreform darf nicht an Partikularinteressen der Ausbildungsträger scheitern. Die Gesundheitsberufe in der Versorgungswelt müssen im Vordergrund stehen, damit die Bürgerinnen und Bürger die ihnen zustehende gesundheitliche Versorgung erhalten können. Ein „weiter so“ darf es deshalb nicht geben.

Die einfache Botschaft ist: Es gilt, die Potenziale der Therapieberufe zu nutzen, um die Gesundheitsversorgung zu stärken und zu sichern. Für die Gesundheitsversorgung sind immer noch vor allem Personen zuständig. Diese gilt es entsprechend zu qualifizieren.

Der Verein zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferats hat schon im August 2016 und im November 2020 in Stellungnahmen vor einem unerträglichen Stillstand bei der Modernisierung der Gesundheitsberufe gewarnt. Die Debatte darüber ist hinlänglich bekannt. Die Notwendigkeit einer hochschulischen Qualifikation ist bei den Hebammen und – in Grenzen – mittlerweile auch bei den Pflegefachpersonen anerkannt. Bei den Therapieberufen scheint dies weniger eindeutig zu sein. Deshalb wird das Bundesministerium für Gesundheit erneut dringlich aufgefordert, die anstehende Modernisierung für alle vier Therapieberufe noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg zu bringen und die hochschulische Ausbildung als Regelausbildung in den Berufsgesetzen zu verankern.

Der Vorstand des Vereins zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferates:
Dr. Almut Satrapa-Schill (Vorsitzende), Prof. Dr. Gerhard Igl, Uta Köpcke, Prof. Dr. Michael Rosentreter; Melanie van Waveren.
Verantwortlich im Sinne der Presse: Dr. Satrapa-Schill, Steige 23, D-71120 Grafenau
Kontakt: geschaeftsstelle@nationalergesundheitsberuferat.de
Näheres zum Verein zur Förderung eines NGBR: www.nationalergesundheitsberuferat.de

30. März 2023

Hochschulmedizin unterstützt Akademisierung der Therapieberufe

Im Rahmen der diesjährigen Fachtagung des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe (HVG) an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld sprachen sich die Dekanin Prof. Dr. Claudia Hornberg und der Generalsekretär des Medizinischen Fakultätentages (MFT) Dr. Frank Wissing dafür aus, die Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie in Zukunft priorisiert auf einem gemeinsamen Campus auszubilden.

Zusammen lernen, zusammen arbeiten – das war die zentrale Botschaft der Tagung zum Thema „Interprofessionalität als Brücke zwischen den Gesundheitsberufen“, die am vergangenen Samstag an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld stattfand. „Es ist eine zentrale Notwendigkeit und Herausforderung, Formate für gemeinsames Lernen flächendeckend an den Universitäten umzusetzen“, argumentierte Dr. Frank Wissing für den Medizinischen Fakultätentag. Das Interesse an einer interprofessionellen Ausbildung und einer beruflichen Tätigkeit in interprofessionellen Teams wird nachdrücklich auch von den Studierenden der Medizin formuliert, so die Erfahrung von Dr. Wissing. Um auf Augenhöhe miteinander und voneinander lernen zu können, sei eine gemeinsame hochschulische Ausbildung grundlegend. Die Universitätskliniken zeigten großes Interesse an hochschulisch ausgebildetem Personal aus den Therapieberufen. „Der Medizinische Fakultätentag unterstützt daher in der aktuellen Diskussion um die Ausbildungsreform der Therapieberufe die Forderung nach einem strukturierten Übergang der Berufsfachschulausbildung hin zu einer zukunftsfähigen Ausbildung an der Hochschule“, so Dr. Wissing.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion betonte Prof. Dr. Claudia Hornberg den hohen Stellenwert, den interprofessionelle Kompetenzen im neu konzipierten Modellstudiengang Medizin der Universität Bielefeld haben. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller beteiligten Gesundheitsberufe sei zentral für eine hohe Versorgungsqualität, insbesondere in der Behandlung komplexer, oftmals chronischer Erkrankungen, aber ebenso im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung. Die Grundlagen für eine gute interprofessionelle

Versorgung werde durch das gemeinsame Lernen aller Gesundheitsberufe gelegt. „Derzeit nehmen wir einmal im Jahr pro Kohorte 60 Studierende auf, zum Wintersemester 2025/2026 sollen es 300 werden. Damit wird interprofessionelles Lernen eine besondere Herausforderung!“, so Prof. Hornberg. Die gemeinsame Ausbildung auf einem Campus erleichtere nicht nur die curriculare und organisatorische Umsetzung, sondern ermögliche auch gemeinsames Lehren und Lernen der unterschiedlichen Studiengänge und Kohorten.

Am Beispiel von Österreich und der Schweiz, die 2009 bzw. 2004 den Schritt in die Akademisierung der Therapieberufe umgesetzt haben, sei deutlich erkennbar, dass mit der Akademisierung auch eine Professionalisierung der Berufe einhergeht, erläuterte Prof. Dr. Hilke Hansen vom Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG). Die Berufe unterstützen mit erweiterten Aufgaben die Gesundheitsversorgung und entwickeln notwendige spezialisierten Rollen. Das ist besonders in Zeiten des Fachkräftemangels von großer Bedeutung. Der Impuls einer vollständigen Akademisierung für die Forschung führt dazu, dass die Therapieberufe immer mehr berufsspezifisches Wissen generieren. Das ist nicht nur wichtig für die Versorgungspraxis, sondern auch für die Ausbildung. „Dieses Wissen stärkt die professionelle Identität der Berufsangehörigen als Grundlagen für die interprofessionelle Zusammenarbeit. Akademisierung und Professionalisierung unterstützen damit auch die notwendige Veränderung der traditionell hierarchisch geprägten Zusammenarbeit zwischen den Therapieberufen und der Medizin“, so Prof. Hansen. Der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe begrüßt nachdrücklich die klare Positionierung der Hochschulmedizin für eine zukunftsfähige Ausbildungsreform, die die Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie vollständig an der Hochschule verankert.

Pressekontakt: Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V., Prof. Dr. Bernhard Borgetto, vorstand@hv-gesundheitsfachberufe.de

03. März 2023

Centrum für Hochschulentwicklung unterstützt Akademisierung der Therapieberuf als Beitrag zu einer zukunftsfesten Versorgung von Patientinnen und Patienten

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) nimmt sich in seiner Februarausgabe „DUZ Spotlight“ der Akademisierung und ihrer Umsetzung an. „Nichts geht voran“, so lautet eine der Überschriften zur Stagnation dieses Prozesses in allen drei Therapieberufen.

Gemeint sind damit jedoch nicht die Bemühungen einzelner Bundesländer und Hochschulen, die sich auch in der gegenwärtigen Situation nicht davon abhalten lassen, hochschulische Angebote für die drei Therapieberufe neu- und weiterzuentwickeln. Dass ein großes Interesse besteht, zeigt die Anzahl der Studienanfänger*innen, die seit 2005/2006 um fast das Fünffache gestiegen ist, so die Aussage der beiden Autorinnen Dr. Sigrun Nickel und Anna-Lena Thiele. Ein deutliches Zeichen, möchte man meinen. Jedoch weisen die Autorinnen zurecht darauf hin, dass die Politik keine eindeutigen Entscheidungen trifft. Das zu Anfang Mai 2022 angekündigte Gutachten des Wissenschaftsrates (WR) wurde zwar von vielen Seiten erwartet, bis heute jedoch nicht veröffentlicht. Dabei hatte der Sachverständigenrat bereits 2007 als Begründung für die Akademisierung angeführt, dass die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland nur durch eine verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit der Therapieberufe gesichert werden könne. Die Sicherung einer adäquaten Patient*innenversorgung ist und bleibt eine gemeinsame Aufgabe.

Notwendig dafür sei, dass die sogenannten „nichtärztlichen Gesundheitsberufe“ eine eigene Fachexpertise und damit eine größere Eigenständigkeit erlangen. Dies entsprach auch der Auffassung des Bundesrates, der 2008 die Modellklausel auch damit begründete die hochschulische Ausbildung könne den entsprechenden Berufen ermöglichen, eigene Fachexpertisen, in Abgrenzung zur ärztlichen Tätigkeit, neu- und weiterzuentwickeln (1). Angemerkt hierzu sei, dass bereits 2012 ein Expertenteam auf die strukturellen Voraussetzungen von Forschung für eine bedarfsgerechte Versorgung durch die Gesundheitsfachberufe aufmerksam machte (2).

Forschung ohne hochschulische Ausbildung ist nicht möglich, das ist der Politik bewusst. Die Professionalisierung der Therapieberufe ist in den vergangenen Jahren trotz deutlicher Strukturnachteile vorangeschritten. Für die Zukunft braucht es jedoch verlässliche, vor allem aber stabile hochschulische Strukturen, um die Potenziale und Versorgungsbeiträge der Therapieberufe aufzuzeigen und abzubilden. Seitens der Therapieberufe gibt es genug Material und Signale, das Warum? und das Wie? zur Umsetzung einer hochschulischen Ausbildung zu verdeutlichen. Nicht zuletzt durch die Kampagne und die Petition des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen unter dem #zusammenTun und des Aufrufs „Vollakademisierung jetzt!“.

Die Unterstützung für die hochschulische Ausbildung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapiedurch durch das Centrum für Hochschulentwicklung sieht nicht nur die Bemühungen um einen internationalen Anschluss der Entwicklungen in den Therapieberufen – sie erkennt auch den Beitrag der Professionen für eine patientengerechte, gesundheitliche und teilhabeorientierten Versorgung an. Den vollständigen Artikel von Nickel und Thiele können Sie hier abrufen: www.che.de/download/spotlight-therapieberufe

(1) Drucksache 256/08 (Beschluss) 23.05.08 https://dserver.bundestag.de/brd/2008/0256-08B.pdf

(2) GFR BMBF, 2011 Gesundheitsforschungsrat (GFR) BMBF: Empfehlung: Forschung in den Gesundheitsfachberufen – Potentiale für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung in Deutschland; 29. Sitzung des Gesundheitsforschungsrates am 8. Dezember 2011 (Zitierdatum 13.7.2012) abrufbar unter https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/files/DMW_Supplement_Gesundheitsfachberufe_2012.pdf

24. Januar 2023

Zwei Berufe in der Physiotherapie unerlässlich für Patient*innenversorgung

Positionierung des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion
Das Verfahren zur Novellierung des Gesetzes über die Berufe in der Physiotherapie (Masseur- und Physiotherapeutengesetz – MPhG) befindet sich derzeit in der Konzeptionsphase. Deshalb kann die Antwort der Bundesregierung (Drucksache 20/5128) auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU (Drucksache 20/4866) nur als Zwischenstand gesehen werden. Zu der Antwort der Bundesregierung positioniert sich das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wie folgt:

Im Sinne einer transparenten Patient*innenversorgung müssen mit der Berufsgesetzesnovellierung die Berufe in der Physiotherapie weiterhin klar abgrenzbare Ausbildungsformen und Kompetenzbereiche der Berufsgruppen einhergehen (vgl. § 3 und § 8 des aktuellen MPhG). Das Nebeneinander von hochschulisch und berufsfachschulisch ausgebildeten Physiotherapeut*innen erfüllt diese Forderung nicht. Sie ist weder dem Gesundheitswesen zuträglich noch für die Patient*innen nachvollziehbar.

Das Bündnis setzt sich für eine moderne, kompetenzorientierte berufsfachschulische Ausbildung für die derzeitige Berufsgruppe der Masseur*innen und Medizinischen Bademeister*innen ein. Davon abzugrenzen ist der Beruf der Physiotherapeut*innen, der zukünftig vollständig hochschulisch ausgebildet werden sollte. Dieser führt zu einer evidenzbasierten Patient*innenversorgung und ermöglicht die eindeutige Zuweisung des Behandlungsspektrums und die damit verbundenen Aufgaben der beiden Berufe.

Nur zwei klar definierte Berufe in der Physiotherapie mit spezifischen und ausdifferenzierten Kompetenzen schaffen langfristig Transparenz über die jeweiligen Behandlungsfelder gegenüber den Patient*innen, der Ärzteschaft und der Gesellschaft. Die künftige Ausgestaltung der Ausbildungsformen und der differenzierten Kompetenzen in den beiden Berufen der Physiotherapie muss sich an der demographischen Entwicklung der Gesellschaft, dem sich ändernden Krankheitsspektrum sowie Weiterentwicklungen und Forschungsergebnissen anderer Gesundheitsberufe orientieren und an diese anpassen.
Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen hält einen Transformationsprozess hin zu einer rein hochschulischen Ausbildung der Physiotherapeut*innen für dringend notwendig. Eine Übergangsphase von zehn bis 15 Jahren sichert die Kontinuität der Patient*innenversorgung und bietet allen am Prozess Beteiligten die Möglichkeit eines reibungslosen Übergangs und klarer Zukunfts- und Entwicklungsperspektiven.

Der berufsfachschulische Zugang für die Berufe in der Physiotherapie konnte den Fachkräftemangel nicht aufhalten. Die Engpassanalyse zeigt diesen deutlich auf. Dies beschreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort selbst (Drucksache 20/5128/S. 8). Deswegen ist es für die Sicherung der Patient*innenversorgung und die Berufsattraktivität unerlässlich, neue Zielgruppen zu erreichen und neben der berufsfachschulischen Ausbildung der Masseur*innen und Medizinischen Bademeister*innen, die regelhafte hochschulische Ausbildung der Physiotherapeut*innen zu implementieren.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen fordert von der Bundesregierung, die Berufsgesetznovellierung der Berufe in der Physiotherapie zu nutzen, um die beiden eigenständigen Berufe zu definieren und sowohl in ihren Ausbildungsformen als auch in ihren Kompetenzbereichen deutlich voneinander abzugrenzen.

14. Dezember 2022

Reform der Therapieberufe für eine bessere und zukunftssichere Patient*innenversorgung

Petitionsübergabe an Petra Grimm-Benne, Vorsitzende der Gesundheitsminister*innenkonferenz und Gesundheitsministerin von Sachsen-Anhalt – 14.450 Unterstützer*innen fordern Reform der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie

Übergabe der Petition zur Vollakademisierung der Therapieberufe. V.l.n.r.: Petra Grimm-Benne (GMK-Vorsitzende 2022 und Gesundheitsministerin von Sachsen-Anhalt), Vera Wanetschka (1. Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schulen für Logopädie), Dagmar Karrasch (Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie). Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

 

Magdeburg, 14. Dezember 2022 – Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen übergab am Montag die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ an die GMK-Vorsitzende Petra Grimm-Benne, Ministerin für Gesundheit in Sachsen-Anhalt. Die Forderung von mehr als 14.450 Unterstützer*innen: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie soll künftig nur an Hochschulen gelehrt werden.

„Ich danke den Mitgliedern des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen für ihre Initiative und dass sie ihr wichtiges Anliegen in Magdeburg vorgetragen haben. In allen Therapieberufen wird eine herausragende Arbeit geleistet, die wir auch für die Zukunft absichern müssen“, lobte die Ministerin und GMK-Vorsitzende Grimm-Benne im Anschluss an das Gespräch. „Über die Möglichkeit einer Vollakademisierung für die genannten Berufe werden wir reden müssen. Ein Rahmen dafür kann die Gesundheitsministerkonferenz sein. Aber auch die Wissenschaftsseite sollte sich mit der Frage befassen.“

„Wir freuen uns, dass der Weg zur Reform unserer Berufe immer konkreter wird. Dass wir heute die Gelegenheit hatten, unsere Kernanliegen dazu persönlich im Ministerium zu besprechen, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer längst überfälligen Reform. Es wird in der Umsetzung auch auf die Länder ankommen.”, sagt Dagmar Karrasch, Vertreterin des Bündnisses und Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie.

Acht Verbände der drei Therapieberufe aus Praxis, Berufsfachschule und Hochschule sind sich sicher: Es braucht eine neue Berufsgesetzgebung, wie sie in Europa eigentlich längst üblich ist. Nach langem Warten kommt in Deutschland nun endlich wieder Bewegung in die Sache. Die Verankerung der Ergotherapie-, Logopädie- und Physiotherapie-Ausbildung an Hochschulen sichert nicht nur den Nachwuchs in den Berufen und damit die langfristige Patient*innenversorgung, auch deren Qualität wird deutlich verbessert.

„Es geht bei der Reform der Therapieberufe nicht um Partikularinteressen, sondern um die Sicherstellung der Versorgung. Deswegen unterstützen auch die Berufsfachschulen die Vollakademisierung“, so Vera Wanetschka, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schulen für Logopädie. „Die Ministerin hat uns außerdem ermutigt, unsere Forderungen auch an die Wissenschafts- und Kultusminister*innen der Länder heranzutragen. Wenn Bildungs- und Gesundheitspolitik konstruktiv zusammenwirken, gewinnen die Länder eine höhere Ausbildungsqualität und mit attraktiven Studiengängen der Therapieberufe auch einen wichtigen Standortvorteil.“

Mit ihrer gemeinsamen Kampagne setzen sich die acht Verbände des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschulen“ seit Anfang 2022 unter dem Hashtag #zusammenTun für die Vollakademisierung und somit für die vollständige Übertragung der Berufsausbildungen an Hochschulen ein.

 

11.Oktober 2022

PRESSEMITTEILUNG: Politisches Handeln gefordert – noch in dieser Legislaturperiode muss eine Entscheidung für eine Vollakademisierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie fallen!

Vertreterinnen der Regierungsparteien SPD und Grüne äußern sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion positiv zu dieser wichtigen Reform der Berufsgesetze in den Therapieberufen

Bei der Online-Podiumsdiskussion „Vollakademisierung vs. Teilakademisierung – Für die optimale Patientenversorgung durch Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie“ am 07. Oktober 2022 befürworteten die Gesundheitspolitikerinnen Bettina Müller (SPD) und Saskia Weishaupt (Bündnis 90/Die Grünen) vor 450 Teilnehmer*innen die Vollakademisierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Einigkeit herrschte zwischen den Politikerinnen und eingeladenen Expert*innen auch bei den Zielen, die mit der Akademisierung erreicht werden sollen. Im Fokus steht hierbei die Sicherung der zukünftigen therapeutischen Patient*innenversorgung.

Prof. Uta Gaidys, Mitglied des Wissenschaftsrats, die als Expertin an der Diskussion teilnahm, machte deutlich, dass sich die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Anforderungen und Bedarfe sowie die therapeutischen Möglichkeiten weiter entwickeln. Dieser zunehmenden Komplexität der Therapie werden die Kompetenzen hochschulisch ausgebildeter Therapeut*innen zukünftig am besten gerecht. Auch André Laqua, Vorsitzender des Aphasie Landesverbands Berlin e.V., unterstrich in seiner Videobotschaft die Bedeutung therapeutischer Fachkompetenz für den Therapieerfolg in komplexen Behandlungsgebieten.

Annika Oberließen vom Studierendennetzwerk HochschuleJetzt! schilderte ihre Motivation, sich für ein Studium entschieden zu haben und betonte, dass diese nicht nur für sie selbst, sondern auch viele andere junge Menschen entscheidend sei. Andreas Pust, Vertreter des mitveranstaltenden Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen, verwies auf die steigende Quote Hochschulzugangsberechtigter, die abnehmenden Bewerber*innenzahlen und die hohen Abbruchquoten in der berufsfachschulischen Ausbildung insbesondere in der Ergotherapie und der Physiotherapie. Die Berufe, so der Konsens aller Podiumsgäste, würden durch die Vollakademisierung attraktiver.

Für den Transformationsprozess hin zur Vollakademisierung ist von einer Übergangszeit von 10 bis 15 Jahren auszugehen. Für die Umsetzung bedarf es einer „Roadmap“, erklärte Prof. Dr. Stefan Herzig von der Hochschulrektorenkonferenz. Damit könnten sich Hochschulen, Berufsfachschulen, Bildungsinteressierte und derzeitige Therapeut*innen auf eine verlässliche Entwicklung einstellen.

Prof. Dr. Bernhard Borgetto, Vorsitzender des Hochschulverbunds Gesundheitsfachberufe (HVG), machte deutlich, dass ein Studienplatz und ein Ausbildungsplatz vergleichbar viel kosten. Wichtig sei es, die Entwicklung des akademischen Lehrpersonals mitzudenken. Es müssten Wege gefunden werden, das Personal der Berufsfachschulen so weit wie möglich in die Studiengänge zu integrieren.

Die Podiumsdiskussion fand auf Einladung des Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) in Kooperation mit dem Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen statt. Eingeladen waren die jeweils für die Therapieberufe zuständigen Gesundheits- und Bildungspolitiker*innen der Regierungsparteien im Bund und der größten Oppositionspartei, der CDU/CSU-Fraktion, deren Vertreter jedoch krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Das Resümee der teilnehmenden Vertreter*innen der SPD und der Grünen war eindeutig: Die Vollakademisierung müsse jetzt beschlossen werden.

29. September 2022

Online-Podiumsdiskussion am 07.10.2022

Am Freitag, dem 07.10.2022 von 9.00-11.15 Uhr lädt das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen gemeinsam mit dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe zur Online-Podiumsdiskussion „Für die bestmögliche Patientenversorgung durch  ELP – Vollakademisierung kontra Teilakademisierung“ ein.

Informationen über die auf dem Online-Podium diskutierenden Fachpolitiker*innen der Bundestagsausschüsse für Gesundheit und Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung finden Sie hier. Vertreter*innen zentraler Institutionen, wie der Hochschulrektorenkonferenz (hrk) und des Wissenschaftsrats sowie Studierenden- und Patientenvertreter*innen bringen als Expert*innen Impulse in die Diskussion ein.

Sie können sich mit Ihren Perspektiven und Fragen im Webinar über den Chat an der Diskussion beteiligen. Die Zugangsdaten finden Sie unter folgendem Link: https://bit.ly/3rbEzPv

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen und der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe freuen sich, Sie am 7.10. begrüßen zu dürfen.

 

16. September 2022

Save the Date | Online-Podiumsdiskussion am 07.10.2022 zur Ausbildungsreform der Therapieberufe

Gemeinsam mit dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) veranstaltet das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen eine Fachtagung zum Thema „Für die bestmögliche Patientenversorgung durch ELP – Vollakademisierung vs. Teilakademisierung“. Die Fachtagung wird im Online-Format durchgeführt und findet statt am:

Freitag, dem 07.10.2022 von 9.00 Uhr bis 11.15 Uhr

Diskutieren werden die zuständigen Fachpolitiker*innen der Bundestagsausschüsse für Gesundheit sowie für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung der Ampelkoalition und der CDU/CSU unter Beteiligung von Vertreter*innen der Hochschulrektorenkonferenz und des Wissenschaftsrats sowie Studierenden und Patient*innen.

Bitte merken Sie sich den Termin vor. Weitere Informationen finden Sie hier. Leiten Sie dieses „Save the Date“ auch gerne an andere interessierte Personen weiter.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine spannende Diskussion!

09. September 2022

Petition für die Reform der Therapieberufe im Gesundheitsministerium übergeben

Das Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen” übergab am 8. September 2022 die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ an das Bundesministerium für Gesundheit. Die Forderung von mehr als 13.675 Unterstützer*innen: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie soll künftig nur an Hochschulen gelehrt werden. Das sichert die Versorgung und beendet verwirrende Doppelstrukturen.

„Wir freuen uns, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unsere Berufe in dieser Legislatur zukunftsfest machen will. Dass wir nun die Gelegenheit hatten, unsere Einschätzungen dazu persönlich im Ministerium zu erläutern, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer echten Reform”, sagt Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses und Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim nach dem fast zweistündigen Termin im Ministerium.

Beate Jakobi (Referat Ausbildung und Berufszugang zu den Heilberufen II, EU und Internationale Angelegenheiten) , Bernhard Borgetto (Sprecher BŸndnis ãTherapieberufe an die Hochschulen), Alexander Stirner (Physiotherapeut), Gaby Kirsch (Ergotherapeutin), Veronika Meiwald (LogopŠdin), Markus Algermissen (Unterabteilungsleiter Medizin- und Berufsrecht), Bettina Redert (Referat Ausbildung und Berufszugang zu den Heilberufen II, EU und Internationale Angelegenheiten).

Bei der Petitionsübergabe und dem anschließenden Fachgespräch mit dabei war auch das Held*innen-Team der Kampagne. Gaby Kirsch (Ergotherapeutin), Veronika Meiwald (Logopädin) und Alexander Stirner (Physiotherapeut) sind die Initiator*innen der Petition: „Wir erleben in unserer beruflichen Praxis täglich, welchen Anforderungen unsere Berufsgruppen gegenüberstehen. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung unseres gemeinsamen Ziels gehen konnten – der akademischen Ausbildung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie“, betonten die drei nach der Übergabe im Bundesministerium für Gesundheit. „Wir waren heute hier stellvertretend für mehr als 13.675 Unterstützer*innen.“

Im Gespräch mit dem im BMG zuständigen Unterabteilungsleiter, Markus Algermissen, konnte das Bündnis aufzeigen, dass in den Berufsfeldern auch nach einer Reform die Durchlässigkeit für alle Ausbildungsabschlüsse gesichert wäre. Die Therapieberufe werden attraktiver und ein Umsetzungszeitraum von zehn bis 15 Jahren schützt vor Versorgungslücken und Qualitätsverlusten. Für das Ministerium nahmen außerdem Bettina Redert, Referatsleiterin Ausbildung und Berufszugang zu den Heilberufen II, EU und Internationale Angelegenheiten, und ihre Mitarbeiterin Beate Jacobi an dem Fachgespräch teil.

„Wichtig ist uns, dass wir künftig keine Doppelstrukturen haben und das Qualifikationsniveau zukunftsfest ist. Wer eine Ergotherapeutin, einen Logopäden oder eine Physiotherapeutin vor sich hat, möchte wissen, was das bedeutet. Für alle Patient*innen und Praxen muss deshalb klar sein, dass die Therapieberufe eine einheitlich geregelte hochschulische Ausbildung auf hohem, zukunftsfestem und innovationsorientiertem Niveau haben”, so Borgetto.

Unter dem Motto #zusammenTun geht die Kampagne weiter und auch die Möglichkeit, diese mit einer Unterschrift und einem Plakat weiter aktiv zu unterstützen. „Wir werden weiter den persönlichen Austausch mit dem Ministerium und den Fachpolitiker*innen suchen. Unser Ziel: Wir wollen diese wichtige Reform für die Therapieberufe voranbringen und damit die Patient*innenversorgung zukunftsfest machen.

Die Pressemitteilung zum Termin finden Interessierte hier.

23. Juni 2022

Fachtagung findet am 24. Juni nicht statt

Die für den 24. Juni geplante Podiumsdiskussion zur Ausbildungsreform der Therapieberufe muss leider verschoben werden.

Denn: Alle vier diskutierenden Politikerinnen mussten kurzfristig ihre Präsenzteilnahme absagen, da der Bundestag am Freitag, 24. Juni 2022 am Vormittag über eine Aufhebung des Verbots der Werbung für den Schwangerschaftsabbruch (§ 219a StGB) entscheidet. Damit ist leider die Grundidee der Veranstaltung – eine intensive Diskussion der anstehenden Ausbildungsreform mit wichtigen Vertreterinnen der Gesundheitspolitik auf Bundesebene – nicht mehr umsetzbar.

Der Hochschulverbund Gesundheitsberufe (HVG) wird in Kooperation mit dem Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen die Diskussion nach der Sommerpause im Online-Format durchführen und alle Interessierten zeitnah über den neuen Termin informieren.

Kampagne für eine hochschulische Ausbildung geht weiter

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen wird den Sommer nutzen, um weiter Gespräche mit der Politik auf Bundes- und Landesebene zu führen. Ziel ist die Notwendigkeit einer regelhaften Verortung der Ausbildungsberufe an die Hochschulen.

Auch die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ geht weiter. Mehr als 13.000 Unterstützerinnen und Unterstützer haben bereits unterschrieben und es werden stetig mehr. Das Bündnis ist mit dem Team von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Kontakt, um einen Termin für die Übergabe der Petition nach der parlamentarischen Sommerpause festzulegen. Das spielt uns in die Hände: Wir können die anhaltende Unterstützung nutzen, und unsere Petition weiterverbreiten. Das Ziel: Wir möchten Bundesminister Karl Lauterbach so viele Unterschriften wie möglich übergeben!

22. Juni 2022

Ärzteverband unterstützt Petition zur Vollakademisierung der Therapieberufe

Akademische Ausbildung als unabdingbare Voraussetzung für einheitliche Qualitätsstandards in der therapeutischen Versorgung

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin hat ihre Mitglieder über ihren Newsletter „DEGAM aktuell“ sowie auf ihrer Website über die Petition des Bündnisses zur Vollakademisierung der Therapieberufe informiert und den Link zur Petition geteilt.

In der Meldung heißt es: „Aufgrund des soziodemografischen Wandels und den Weiterentwicklungen im Gesundheitswesen werden Versorgungssituationen zunehmend komplexer. Dies erfordert interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation sowie vor allem ein evidenzbasiertes berufliches Handeln. Eine akademische Ausbildung bietet für eine reflektierte, interprofessionelle und evidenzbasierte Versorgung unabdingbare Voraussetzungen und sollte der einzige Ausbildungsweg sein, damit einheitliche Qualitätsstandards in der therapeutischen Versorgung gewährleistet sind. Hierfür setzt sich das Bündnis Therapieberufe ein.“

Die Meldung der DEGAM finden Sie hier: https://www.degam.de/nachrichten-detail/petition-zur-vollakademisierung-der-therapieberufe

10.06.2022

Vollakademisierung: Podiumsdiskussion mit der Bundespolitik am 24. Juni 2022 – Teilnahme online möglich!

Am 24. Juni 2022 veranstaltet der Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) in Kooperation mit dem Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen eine Podiumsdiskussion. Unter dem Titel „Vollakademisierung versus Teilakademisierung“ geht es um eine zukunftsfeste Ausbildungsreform, die eine optimale Patientenversorgung mit Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sichert.

Hochkarätig besetztes Podium diskutiert über die Zukunft der Therapieberufe

Von 9 bis 12 Uhr sprechen die Teilnehmenden des Podiums konkret über die Modernisierung der Ausbildungen in den Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Mit dabei sind:
• Bettina Müller, MdB (SPD)
• Saskia Weishaupt, MdB (Bündnis 90/Die Grünen)
• Nicole Westig. MdB (FDP)
• Emmi Zeulner, MdB (CDU/CSU)
• Andreas Pust (VAST, VLL)

Unter der Moderation von Martin von Berswordt-Wallrabe werden im Rahmen dieser Podiumsdiskussion in drei Stunden alle Facetten der Ausbildungsreform in den Therapieberufen aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet – aus Sicht der Politik, der Berufsangehörigen, des Wissenschaftsrates, der Hochschulrektorenkonferenz sowie aus Sicht der Patientinnen und Patienten.

Weichen stellen für die Zukunft der Therapieberufe

Der Hochschulverbund Gesundheitsberufe bringt mit dieser Podiumsdiskussion, die in Kooperation mit dem Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen stattfindet, wichtige Entscheiderinnen und Entscheider zusammen. Denn: Die Modernisierung der Ausbildungen in den Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie ist längst überfällig und steht auf der Agenda der Bundesregierung. Dabei gilt es, jetzt die Weichen für eine zeitgemäße und an den Versorgungsbedarfen orientierte therapeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu stellen.
Mehr als 12.000 Unterstützerinnen und Unterstützer hat die aktuell laufende Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ bereits. Dieser bundesweite Zuspruch für die Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie unterstreicht den politischen Handlungsbedarf und die Bedeutung einer regelhaften Verortung der Ausbildungen an den Hochschulen. Fokus dabei ist die therapeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten von morgen, die internationalen Standards entspricht und die Berufe für junge Menschen attraktiv macht.

Teilnahme online möglich

Die Veranstaltung findet in Präsenz mit begrenzter Teilnehmerzahl in der Bremer Landesvertretung in Berlin statt. Da es eine Hybridveranstaltung ist, ist eine kostenfreie Teilnahme auch online möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Einfach hier klicken, online anmelden und direkt die Zugangsdaten per E-Mail erhalten.

 

30.03.2022

Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen – fulminanter Kampagnenauftakt!

Mehr als 600 Therapeutinnen und Therapeuten waren am 28. März 2022 bei der digitalen Auftaktveranstaltung zur bundesweiten Kampagne des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen live dabei. Die meisten von Ihnen haben noch während der Veranstaltung ihre Stimme für die Vollakademisierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie online abgegeben, und damit die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ aktiv unterstützt. Doch das war erst der Anfang!

Gute Argumente, große Geschlossenheit und hohe Motivation

Unter dem Motto #zusammenTun haben die Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen kurz und bündig die Argumente erläutert,

  • die  für eine hochschulische Ausbildung der Therapieberufe,
  • für die Dringlichkeit der Reform der Berufsgesetze sowie
  • für die Chancen, die in zukunftsfesten Therapieberufen stecken, sprechen.

Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag den Vorsatz, ein allgemeines Heilberufegesetz auf den Weg zu bringen, festgeschrieben. Wann und in welcher Form, ist noch offen. Aus diesem Grund nimmt das Bündnis das Heft des Handelns mit dieser Kampagne selbst in die Hand.
Denn: Die Argumente liegen längst auf dem Tisch – auch bei der Politik. Jetzt ist die Zeit reif, um mithilfe einer bundesweiten Kampagne eine breite Öffentlichkeit für die Zukunft der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zu schaffen. Dafür hat sich das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen zusammengetan und die mit der Auftaktveranstaltung beginnende, berufspolitische Kampagne gemeinsam entwickelt. Mit großer Motivation geht es nun an die Umsetzung!

Reichweite durch Vielfalt und Interaktion

Zur Umsetzung der Vollakademisierung benötigt es einen politischen Willen. Diesen politischen Willen mobilisiert das Bündnis, wenn wir uns #zusammenTun.
Kernstück der Kampagne #zusammenTun ist die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“. Hier gilt es, möglichst viele Unterstützer*innen zu gewinnen – angesprochen sind alle, die für eine Aufwertung der Therapieberufe und die Sicherung der therapeutischen Patient*innenversorgung sind – hier klicken und direkt unterschreiben.

Wer nicht nur die Petition unterschreiben möchte, kann der Kampagne buchstäblich ein Gesicht geben. Im Rahmen einer digitalen Plakataktion können auf der Homepage des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen über einen Generator individuelle Poster erstellt werden, z. B., um in der eigenen Praxis auf das Thema aufmerksam zu machen – einfach hier klicken, um direkt dorthin zu gelangen.

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen hat Berufsangehörige aus Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gefragt, warum die hochschulische Ausbildung für die Therapieberufe in Deutschland erforderlich und längst überfällig ist. In zahlreichen Kurzvideos werden die Kolleg*innen in den nächsten Wochen ihre Sicht in den Sozialen Medien verbreiten und aktiv für die Vollakademisierung in der Öffentlichkeit werben.

Jede Kampagne lebt von der Interaktion der Menschen, die für das Thema brennen. Genau das hat die Auftaktveranstaltung zur Kampagne gezeigt – acht Organisationen und Verbände tun sich zusammen und bündeln ihre Aktivitäten. Das hat es in dieser Form in den Therapieberufen noch nie gegeben. Alle Berufsangehörigen sind nun aufgerufen, mitzuwirken und mehr Öffentlichkeit für unsere Berufsgruppen zu schaffen. Lasst es uns #zusammenTun!
Dabei lohnt auch immer mal wieder ein Blick auf die Facebook-Seite des Bündnisses und auf den neuen Twitter-Kanal.

Über das Bündnis

Die Stärke des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen ist der Schulterschluss über die Organisationsformen und über die Berufsgrenzen hinaus. Denn: Im Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen haben sich mit die mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Berufsfelder Ergotherapie, Logopädie und der Physiotherapie zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentiert das Bündnis die führenden Vereinigungen der Hoch- und Berufsfachschulen sowie über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, die die künftige Patient*innenversorgung in Deutschland gewährleisten sollen. Dies ist der Großteil der jeweiligen organisierten Arbeits- und Ausbildungsleistenden.
Aktuelle Informationen über den Verlauf der Kampagne, das Bündnis und dessen Partner sowie über die politischen Argumente finden Interessierte fortlaufend online unter www.buendnis-therapieberufe.de.

Haben Sie Fragen zur Kampagne oder zur hochschulischen Ausbildung? Dann schreiben Sie gerne an kontakt@buendnis-therapieberufe.de. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!

16.03.2022

Vollakademisierung jetzt! – digitale Auftaktveranstaltung zur gemeinsamen Kampagne der Therapieberufe – jetzt anmelden und dabei sein!

Am 28. März 2022 startet das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen eine großangelegte Kampagne. Das Ziel: Aufmerksamkeit für eine zeitnahe Modernisierung der Ausbildungen in den Therapieberufen schaffen! Von 18:30 Uhr bis circa 20 Uhr präsentieren die Bündnispartner die Argumente für eine hochschulische Ausbildung und stellen die Kampagne allen Interessierten vor.

Egal, ob Praxisinhaber*innen, Angestellte in Klinik oder Praxis, Lehrer*innen, Dozent*innen oder angehende Therapeut*innen, für alle bietet der Akademisierungsprozess der Therapieberufe Chancen.

Das gemeinsame Ziel

Die Therapieberufe müssen endlich modernisiert werden – bestehende Kompetenzen erweitert und vertieft, neue Felder erschlossen sowie der Grundstein für eine kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Berufsgruppen gelegt werden. Der erste Schritt dorthin ist eine Ausbildung nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Konkret braucht es einen berufsqualifizierenden Bachelorstudiengang als Regelausbildung. Notwendig dazu sind eine Anpassung der Berufsgesetze sowie ein Ausbau des Angebots an Studiengängen. Beides bedarf einer entsprechenden Richtungsentscheidung der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker, und zwar sowohl auf Bundes- wie auf Länderebene.

Über das Bündnis

Im Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen haben sich die acht mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zusammengeschlossen.

Gemeinsam kämpfen wir für eine Zukunft, in der die wichtige Reform unserer Berufe gelingt, und in der sich wieder mehr junge Menschen für die Therapieberufe entscheiden, weil diese attraktiv sind und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Grundstein dafür ist eine moderne Ausbildung auf Hochschulniveau.

Alle Informationen rund um das Bündnis und die politischen Forderungen gibt es hier auf dieser Homepage.

Die Kampagne – umfassende Öffentlichkeitsarbeit

Mit den positiven Evaluierungsergebnissen der Modellstudiengänge im Rücken, werden wir nun alles daransetzen, das zentrale Zukunftsanliegen unserer Berufsgruppen im Rahmen der Novellierung der Berufsgesetze durchzusetzen.

Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne verbreiten wir unsere Botschaften auf allen Ebenen: über die klassischen Medien, die Sozialen Netzwerke, innerhalb der unterschiedlichen Verbände und Berufsgruppen sowie in direkten Gesprächen mit der Politik. Jede und jeder Angehörige der Therapieberufe soll und kann sich an dieser Kampagne aktiv beteiligen und als Sprachrohr unser gemeinsames Anliegen unterstützen. Wir zeigen die Vorteile einer hochschulischen Ausbildung auf. Wir beantworten Fragen rund um die Modernisierung unserer Ausbildungen, räumen Missverständnisse aus dem Weg und treten in den Dialog mit allen Interessierten.

Die Zugangsdaten für die Online-Veranstaltung erhalten Sie nach der Anmeldung per E-Mail. Wir freuen uns auf Sie und auf einen erfolgreichen Kampagnenstart!

Haben Sie Fragen rund um den Akademisierungsprozess und die Kampagne? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an kontakt@buendnis-therapieberufe.de. Wir sammeln alle Fragen und werden diese in unsere Informationskampagne einarbeiten.

15.02.2022

Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen mit neuem Twitterkanal aktiv

Anfang Februar 2022 ist der Twitterkanal des Bündnisses Therapieberufe an die Hochschulen online gegangen. Gemeinsam stellen die Bündnispartner das Bündnis selbst und dessen Forderungen vor.

Über den Twitterkanal spricht das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen alle Interessierten sowie Politik und Presse gezielt an. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Aktivitäten des Bündnisses auf Twitter zu folgen sowie die Infos entsprechend zu liken und zu retweeten. Den Twitterkanal finden Interessierte hier: https://twitter.com/BT_adH.

01.12.2021

Zweiter Evaluationsbericht zur Auswertung der Modellstudiengänge der Therapieberufe erschienen

Im Oktober 2021 veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Auswertung der zweiten Evaluationen der Modellstudiengänge der Therapieberufe. Insgesamt wird in dem Bericht die hochschulische Ausbildung in allen drei Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit den derzeitigen Modellstudiengängen als „sinnvoll, machbar und realisierbar“ bewertet.

Der Evaluationsbericht bilanziert einen nachweislichen Mehrwert einer hochschulischen Ausbildung in den Therapieberufen. Das Kompetenzniveau sei höher durch die zusätzlichen, insbesondere wissenschaftlichen, methodischen und evidenzbasierten Inhalte. Das BMG schließt seinen Bericht mit der Empfehlung, die Berufsgesetze der drei Therapieberufe zu novellieren. Da die verlängerte Modellphase für die Studiengänge Ende 2024 ausläuft, ist also mit einer Novellierung in dieser Legislaturperiode des Deutschen Bundestages zu rechnen.

Die Ergebnisse der Rückläufe der Modellstudiengänge ergaben, dass der Mehrwert unter anderem in der Stärkung der Versorgungsstrukturen gesehen wird, der Sicherung der Gesundheitsdienstleistungen, der zunehmenden Anwendung evidenzbasierter Verfahren und Behandlungsmaßnahmen.

10.08.2021

Antworten zur Ausbildungsreform im Ministerium eingereicht

Wie soll die Ausbildung von Physiotherapeuten in Zukunft gestaltet sein? Dazu befragte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unter anderem die drei SHV-Physiotherapieverbände IFK, PHYSIO-DEUTSCHLAND und VPT, die ihre Antworten auf den Fragenkatalog des BMG in einem gemeinsamen Schreiben eingereicht haben.

Unterstützung erhielten sie dabei vom Verband Leitender Lehrkräfte (VLL) sowie dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG), die die schriftliche Stellungnahme ebenfalls unterzeichneten.

Im nächsten Schritt hat das BMG die Verbände und Organisationen zu einem Erörterungstermin am 8. September 2021 eingeladen. Dieser wird digital stattfinden. Auf Basis der Stellungnahmen unterschiedlicher Verbände und Organisationen wird das BMG einen Referentenentwurf vorbereiten, mit dem die jetzige Berufsausbildungs- und Prüfungsverordnung modernisiert werden soll. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Ausbildung der Physiotherapeuten vollständig akademisiert werden soll.

13.07.2021

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur hochschulischen Ausbildung

Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen beantwortet in einer Liste häufig gestellte Fragen (FAQ) rund um die Modernisierung der Berufsgesetze und die Gründe für eine hochschulische Ausbildung in den Bereichen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Haben Sie eine Frage zur hochschulischen Ausbildung, die hier noch nicht beantwortet ist? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an kontakt@buendnis-therapieberufe.de.

Kennen Sie schon die Facebook-Seite des Bündnisses? Falls nicht, freuen wir uns auf einen Besuch und auch gerne ein „Gefällt mir“ von Ihnen – einfach hier klicken und direkt zur Facebook-Seite gelangen.

11.05.2021

Hochschulische Ausbildung: Teilerfolg erzielt

Die Modellphase für die primärqualifizierenden Studiengänge in den Therapieberufen soll nun doch „nur“ bis Ende 2024 verlängert werden. So sieht es ein Änderungsantrag der Regierungskoalition zum Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) vor.

Die Modellklausel in den bestehenden Berufsgesetzen der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie sollte laut Kabinettsentwurf bis zum Jahr 2026 verlängert werden, also bis in die übernächste Legislaturperiode – eine Verschiebung auf die lange Bank! Die Partner des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschulen“ haben mit einer gemeinsamen Stellungnahme eine Verlängerung bis maximal in die nächste Legislaturperiode gefordert. Diese Forderung haben die Regierungsparteien nun aufgegriffen. Im Änderungsantrag von CDU/CSU und SPD heißt es: „Das Fortbestehen der bisherigen Modellstudiengänge wird im Hinblick darauf gesichert, dass sie gegebenenfalls ein wichtiger Baustein sein können, um reguläre akademische Ausbildungsangebote aufzubauen“. Die Regierungskoalition setzt damit ein Zeichen für die kommende Legislaturperiode, in der bei der Novellierung der Ausbildungen in den Therapieberufen über die Ausgestaltung der hochschulischen Ausbildung entschieden werden soll.

Nach aktuellem Zeitplan wird der Deutsche Bundestag über das GVWG in der kommenden Woche in 2. und 3. Lesung entscheiden. Das Gesetz muss danach noch in 2. Lesung den Bundesrat passieren.

03.12.2020

Eine weitere Verlängerung der Modellklausel schadet den Studiengängen

Im Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) für ein `Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung` (GVWG) vom 23. Oktober 2020 findet sich die Absicht, die Modellklausel zur Erprobung von berufsqualifizierenden Studiengängen für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie um weitere fünf Jahre, also bis zum Jahr 2026, zu verlängern. Die Modellstudiengänge werden bereits seit über zehn Jahren erprobt, und das BMG hat diese bereits positiv evaluiert. Eine weitere Verlängerung würde den Studiengängen nicht nutzen, sondern schaden. Den Schaden hätten Studierende und Hochschulen. Denn: befristete Modellstudiengänge bedeuten für sie Planungsunsicherheit und Investitionsrisiken. Zum anderen würde das unbegründete Nebeneinander von zwei Ausbildungswegen, dem fachschulischen und dem hochschulischen-, fortgesetzt. Das stellt für den Staat, also für die Steuerzahler, eine unnötig hohe Kostenbelastung dar. Nicht zuletzt würde eine weitere Verlängerung der ohnehin schon langen Erprobungsphase die Studierwilligen verunsichern, die sich darauf verlassen wollen und müssen, dass durch die Anerkennung der Studiengänge als reguläre Ausbildungsform auch ihre Studienabschlüsse allgemeine Anerkennung finden.

Die Überführung der Modellstudiengänge in ein Regelangebot ist dringend geboten, und zwar jetzt, nicht erst in fünf Jahren. Ohnehin steht aktuell die überfällige Reform der Berufsgesetze an. Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen fordert für die Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie eine flächendeckend hochschulische Ausbildung als Regelangebot. Nur so, lässt sich der Anspruch an die Therapieberufe auf eine wissenschaftlich begründete, evidenzbasierte Patientenversorgung und eine auf die Berufe bezogene Forschung sicherstellen.

01.12.2020

Letztes Treffen des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschulen“ in 2020 – Planungen für 2021

Die nächsten Schritte auf dem gemeinsamen Weg zur hochschulischen Ausbildung der Therapieberufe haben die Vertreter/innen der beteiligten Verbände des Bündnisses „Therapieberufe an die Hochschulen“ am 1. Dezember 2020 im Rahmen einer Videokonferenz festgelegt und vorbereitet.

Wichtigste Inhalte waren hierbei neben der Reflexion des aktuellen Standes der politischen Situation und der Ergebnisse geführter Gespräche, die Problematik der möglichen Verlängerung der Modellklausel (siehe hierzu unsere Meldung vom 25. November 2020), die Abstimmung weiterer Inhalte für die Website und die nächsten Schritte im Rahmen der gemeinsamen Kampagne.

Auf dem Foto zu sehen (von oben links nach unten rechts: Ursula Cüppers-Böhle (PHYSIO-DEUTSCHLAND), Prof. Bernhard Borgetto (HVG), Angelika Reinecke (DVE), Ute Merz (PHYSIO-DEUTSCHLAND), Joachim Rottenecker (VAST), Prof. Annette Probst (Fachbereichstag Therapiewissenschaften), Oliver Peters und Steffen Gabriel (Verband Physikalische Therapie (VPT)), Dagmar Karrasch (dbl), Prof. Jutta Räbiger (HVG), Julia Schirmer (DVE), nicht auf dem Bild aber auch dabei: Azzisa Pula-Keuneke (dbl-Referat Bildung) und Uwe Eisner (PHYSIO-DEUTSCHLAND).

13.11.2020

Vollständig hochschulische Ausbildung der Therapieberufe gefordert

Eine grundlegende Reform der Ausbildungsstruktur für die Ergotherapie, die Logopädie und die Physiotherapie fordert das „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“. Ziel müsse es sein, die bisherigen (berufs-)fachschulischen Ausbildungen bis zum Jahr 2030 vollständig in hochschulische Ausbildungen zu überführen, schreibt das Bündnis in einer nun veröffentlichten Stellungnahme. Dafür müsse der Gesetzgeber jetzt die Weichen stellen.

Das Bündnis bezieht sich in seiner Stellungnahme auf das Eckpunktepapier „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ der Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die unter der Leitung des Bundesgesundheitsministeriums steht und von der Gesundheitsministerkonferenz ins Leben gerufen wurde. Anlässlich des Koalitionsvertrags der Regierungsparteien sollte die Bund-Länder-Arbeitsgruppe prüfen, wie sich die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie neu ordnen lässt, um sie für künftige Herausforderungen zu stärken. Im Eckpunktepapier schreibt die Arbeitsgruppe zwar, dass die Bundesregierung für die Gesundheitsberufe „attraktive Ausbildungsmöglichkeiten“ schaffen will. Dabei sieht sie zwar richtiger- und notwendigerweise für die Logopädie die Prüfung einer vollständig hochschulischen Ausbildung vor, nicht aber für die Ergotherapie und die Physiotherapie. Das ist für das „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“ nicht nachvollziehbar.

Für das Bündnis führt kein Weg daran vorbei, dass alle Angehörigen von Therapieberufen, also auch die der Ergotherapie und der Physiotherapie, künftig nur noch an Hochschulen ausgebildet werden. Das sei vor allem deshalb wichtig, weil evidenzbasierte Diagnostik und Intervention, die komplexen Versorgungsbedarfen gerecht werden, eine wissenschaftliche Qualifikation aller Berufsangehörigen erfordere. Neue Forschungserkenntnisse in die Therapie einfließen zu lassen sei wichtig für eine moderne und sichere Patientenversorgung. „Eine vollständige hochschulische Ausbildung steigert zudem die Attraktivität der Therapieberufe und wirkt damit dem Fachkräftemangel entschieden entgegen. Darüber hinaus leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Sicherstellung der Patientenversorgung“, verdeutlicht Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses. In allen anderen EU-Mitgliedsstaaten findet die Ausbildung der Therapieberufe bereits seit Jahren an Hochschulen statt. Deutschland bilde hier nicht nur europaweit, sondern auch weltweit das Schlusslicht bei der Akademisierung. Das müsse sich ändern – und zwar jetzt.

Diese und weitere Forderungen hat das Bündnis in seiner Stellungnahme formuliert.

Zum „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“ haben sich die größten Verbände dieser Berufsfelder zusammengeschlossen:

  • Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl),
  • Deutscher Verband der Ergotherapeuten e. V. (DVE),
  • Fachbereichstag Therapiewissenschaften (FBTT),
  • Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e. V. (HVG),
  • Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten e. V. (IFK),
  • Deutscher Verband für Physiotherapie e. V. (PHYSIO-DEUTSCHLAND),
  • Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST) und
  • Verband Physikalische Therapie e. V. (VPT).

06.03.2020

Pressemitteilung des Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen

Bund‑Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ zieht aus der richtigen Analyse die falschen Schlussfolgerungen.

Das „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“, ein Zusammenschluss der acht mitgliederstärksten Berufs-, Hochschul- und Berufsfachschulverbände, begrüßt, dass die Bund‑Länder-Arbeitsgruppe „Gesamtkonzept Gesundheitsfachberufe“ in dem gestern bekannt gewordenen Eckpunktepapier die Herausforderungen in der Zukunft des Gesundheitswesens bestätigt. Die Arbeitsgruppe leitet aus Sicht des Bündnisses daraus noch nicht die erforderlichen nächsten Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Patientenversorgung in Deutschland ab.

Zunehmende Herausforderungen können für eine zukunftsfähige Versorgung der Patientinnen und Patienten nur bedeuten, dass ein verantwortungsbewusstes Gesundheitssystem auch den Ausbildungsgrad der Berufsgruppen anpasst. Daher begrüßt das Bündnis die Empfehlung zu einer künftigen vollakademischen Ausbildung in der Logopädie.

Eine „Teilakademisierung“, also die gesetzliche Festschreibung des Nebeneinanders von hochschulischen und berufsfachschulischen Abschlüssen in der Ergotherapie und der Physiotherapie, spaltet ganze Berufsgruppen und ist aus Sicht des Bündnisses mittelfristig schädlich für eine flächendeckend hochwertige Versorgung. Die betroffenen Akteure sind bereit, an der Weiterentwicklung ihrer Berufe aktiv mitzuwirken.

„Die Herausforderungen im Gesundheitswesen erfordern eine Erhöhung des Ausbildungsniveaus, was auf Dauer nur mit einer vollständigen hochschulischen Verankerung der Berufsausbildung der Gesundheitsfachberufe erreicht werden kann. Das Nebeneinander von verschiedenen Ausbildungswegen in der jeweiligen Profession bringt schon heute für alle Beteiligten – Berufseinsteigende, Arbeitgebende sowie Patientinnen und Patienten – enorme Verunsicherung und Unklarheit mit sich. Das ist nicht zukunftsfähig“, erklärt der Sprecher des Bündnisses, Prof. Dr. Bernhard Borgetto, von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim.

Über das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen

In unserem Bündnis haben sich mit dem Deutschen Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE), dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG), dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK), dem Deutschen Verband für Physiotherapie e. V. (PHYSIO-DEUTSCHLAND), dem Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST), dem Verband Physikalische Therapie e.V. (VPT) und dem Fachbereichstag Therapiewissenschaften (FBTT), die mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände dieser Berufsfelder zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentieren wir die führenden Bündnisse der Hoch- und Berufsfachschulen sowie über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Gesundheitsfachberufe Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie, die die künftige Patientenversorgung in Deutschland gewährleisten sollen. Dies ist der Großteil der jeweiligen organisierten Arbeits- und Ausbildungsleistenden.

28.11.2019

Pressemitteilung: „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“ positioniert sich gegenüber der Politik

Jetzt die Weichen stellen für eine zukunftsfeste Ausbildung der Therapieberufe in Deutschland!

Die größten Verbände der Therapieberufe sind sich einig und sprechen mit einer Stimme: Eine vollständig hochschulische Berufsausbildung der Ergotherapie, der Logopädie und der Physiotherapie ist dringend notwendig.

In einem Positionspapier erläutert das neue „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“, dass nur durch eine Modernisierung der Ausbildungen die therapeutische Patientenversorgung nachhaltig interdisziplinär und evidenzbasiert gestaltet sowie die Therapeutinnen und Therapeuten adäquat auf Herausforderungen wie den demographischen Wandel und die Zunahme chronischer, psychischer und neurologischer Erkrankungen vorbereitet werden können.

Aktuell steht der steigende Behandlungsaufwand sinkenden Absolventenzahlen und einer hohen Abwanderung aus den Therapieberufen gegenüber. Erst im letzten Monat ging aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion hervor, dass die Ausbildungszahlen in den drei Berufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie seit drei Jahren rückläufig sind. Eine Modernisierung der Ausbildungen hin zu einem grundständigen Studium steigert die Attraktivität der Berufsbilder nachweislich, das bescheinigt auch die aktuelle VAMOS-Studie in Nordrhein-Westfalen. Nach Veröffentlichung der VAMOS-Studie bestätigt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), dass die Kompetenzen der Bachelorabsolventen in der Praxis bei den Patienten ankommen und sie dort auch dringend gebraucht werden.

Zur Sicherung einer hohen Qualität in der therapeutischen Patientenversorgung und zur Überwindung eines bereits existenten Fachkräftemangels in den Therapieberufen fordert das Bündnis die Politik deshalb auf, den Beschluss für eine vollständig hochschulische Ausbildung noch in dieser Legislaturperiode zu fassen. Dementsprechend hat das Bündnis dem Bundesministerium für Gesundheit konkrete Vorschläge vorgelegt, um die Akademisierung innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren umzusetzen.

In einem sukzessiven Transformationsprozess können die erforderlichen Studienkapazitäten für eine flächendeckend hochschulische Ausbildung in den Fachrichtungen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie erreicht werden. Der Ausbau der vorhandenen primärqualifizierenden Kapazitäten sowie der Aus- und Umbau der weiteren Studiengänge bieten sehr gute Voraussetzungen für die erforderliche Ausbildungsreform. Dabei würde die Verlagerung der Ausbildung an Hochschulen den Zugang für Berufsanwärterinnen und -anwärter ohne Hochschulzugangsberechtigung nicht erschweren. Denn: Zum einen verfügen bereits heute sehr viele angehende Berufsangehörige über eine Hochschulzugangsberechtigung. Zum anderen existieren im deutschen Bildungssystem ohnehin grundsätzliche Vorkehrungen zur Erleichterung der Durchlässigkeit je nach Schulabschluss. Zusätzlich würde beispielsweise mit dem Beruf des Medizinischen Massagetherapeuten ein niedrigschwellig zu erlernender Beruf erhalten bleiben, der den Weg in die Weiterqualifizierung eröffnen könnte. Die Ausbildung der Therapeutinnen und Therapeuten gehört an die Hochschule – und zwar zeitnah!

Über das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen:

Im „Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen“ haben sich die größten und relevantesten Berufs- und Ausbildungsverbände der Therapieberufe Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentieren die Partner über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Gesundheitsfachberufe Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sowie die führenden Zusammenschlüsse der Hoch- und Berufsfachschulen.

Hier die Bündnispartner:

  • Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl)
  • Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. (DVE)
  • Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG)
  • Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK)
  • Deutscher Verband für Physiotherapie e. V. (PHYSIO-DEUTSCHLAND)
  • Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen (VAST)
  • Verband Physikalische Therapie e.V. (VPT)
  • Fachbereichstag Therapiewissenschaften (FBT)

Haben Sie Fragen zum Positionspapier und zum Bündnis? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an Medien@buendnis-therapieberufe.de.

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